Öffentlichkeitsarbeit

Ein Tag bei Al-Dar

Autorin: Jasmin Adler, Mittwoch, 22.12.2021, 11:42 Uhr

Ich sitze mit Renée im Zimmer der Al-Dar-Hauptzentrale in Neukölln bei einer Tasse schwarzem Tee.

Sie erklärt mir, wie hier normalerweise gearbeitet wird.

Heute Morgen kam beispielsweise eine Anfrage eines Bezirksamtes rein. Das Amt kümmert sich unter anderem um die Klärung von Angelegenheiten von Jugendlichen und ihren Familien aus arabischsprachigen Hintergründen.

Die heutige Anfrage betrifft einen Jungen im Teenager-Alter und seine Mutter. Die Familie stammt aus einem arabischen Land. Der Junge sitzt im Rollstuhl und leidet unter einer schweren körperlichen sowie seelischen Behinderung. Der Vater lebt zurzeit noch im Heimatland der Familie, weswegen sich die Mutter alleine um die Pflege des Jungen kümmern muss. Selbst ist die Mutter der deutschen Sprache kaum mächtig.

Der erste Schritt nach Erhalt eines solchen Auftrages ist Renée zufolge, die Auswahl einer qualifizierten Fachkraft mit sozialpädagogischen Fähigkeiten, mit guten Kenntnissen der arabische sowie deutschen Sprache, die noch genügend Kapazitäten hat, um einen neuen Fall anzunehmen.  Anschließend werden im Rahmen einer ersten „Hilfekonferenz“, bei welcher sich die Vereinskoordinatorin, die ausgewählte Fachkraft und die Angehörigen der Familie mit den Ansprechpersonen des zuständigen Jugendamtes zusammensetzen und beraten, welche Hilfestellung für die Familie notwendig werden.

In der Regel erteilt das jeweilige Bezirksamt Al-Dar einen Betreuungsauftrag für einen Zeitraum von sechs Monaten. Sollten weitere Hilfestellungen notwendig werden, ist es möglich, die finanziellen Mittel des Bezirksamtes nach ausreichender Begründung auch für weitere sechs Monate bewilligt zu bekommen.

Die Betreuungsarbeit ist wohl das wertvollste, das die Mitglieder von Al-Dar für die Familien tun können. Diese reicht von der Unterstützung der Familien in bürokratischen Angelegenheiten bis hin zu psychologischer sowie pädagogischer Betreuung.

Wenn ihr noch mehr über die Tätigkeit unseres Vereins erfahren möchtet, empfehlen wir euch auch das Interview mit der Koordinatorin des Familienprojektes „Al-Ussra“, Mona El-Achkar: Mona El-Achkar über das Projekt Al-Ussra – (al-dar.de)

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